Donnerstag, 26. Juni 2014

Endstation Hüftdysplasie.

"Wer keine Zeit für seine Zeit für keine Gesundheit aufwendet, wird eines Tages viel Zeit für seine Krankheiten aufwenden müssen."
Im September 1989 habe ich mit knapp 4kg das Licht der Welt erblickt. Nachdem alle Standard-Untersuchungen durchgeführt wurden, hieß es, dass ich kerngesund sei. Auch die Ultraschalluntersuchung meiner Hüfte zeigte keinerlei Auffälligkeiten. Allerdings standen meine Füße etwas nach innen. Nicht weiter tragisch. Angeblich nur sogenannte Sichelfüße laut Arzt. Hierbei handelt es sich um eine Fehlstellung der Füße, die aufgrund der Lage des Fetus in der Gebärmutter auftreten kann. Deswegen bekam ich direkt einen Tag nach der Geburt beide Beine gegipst. 



Als ich ungefähr 4 Jahre alt war und die Welt alleine zu Fuß erkundete, fiel meinen Eltern ins Auge, dass ich eine leichte Fehlstellung der Füße hatte und diese nach innen zeigten. Nachdem erneut der Orthopäde aufgesucht wurde, hieß es dann plötzlich, dass ich wohl seit Geburt an eine "grenzwertige" Hüftdysplasie (beidseitig) habe. Kurz nach der Geburt hätte die Dysplasie durch breites Wickeln oder durch das Tragen einer Spreizhose ohne Operation gerichtet werden können. Im Alter von mittlerweile 4 Jahren aber leider nicht mehr. Durch die "grenzwertige" Dysplasie standen dann folgende Möglichkeiten im Raum:
- Operation und alles wird gut.
- Operation und spätere Beschwerden, weil eigentlich keine OP nötig gewesen wäre.
- Keine Operation und alles wird gut.
- Keine Operation und spätere Beschwerden, sodass es zur OP im späteren Lebensalter kommt.
Meine Eltern entschieden sich letzendlich gegen die OP (und ich hätte es an ihrer Stelle auch getan, wenn es um mein Kind gegangen wäre. Ich würde meinen Eltern niemals irgendeinen Vorwurf machen, dass ich mich jetzt mit 24 unters Messer legen muss!).

Glücklicherweise hatte ich auch nie Beschwerden. Ich bin jahrelang leistungsmäßig im Verein geschwommen. Eine bessere Sportart hätte ich auch nicht machen können. Vielleicht bin ich auch deswegen so lange schmerzfrei davon gekommen. Irgendwann hatte ich immer mal wieder Probleme mit dem Brustbeinschlag, dann kam es zu einem kurzen Schmerz in meinem Schambereich, was aber nicht wieder vorkam, da ich mit 16-17 Jahren irgendwann aufgehört habe. Ich ging zum Gymnasium und ich konnte es zeitlich einfach nicht mehr einrichten regelmäßig zum Training zu gehen etc. Durch die jährlichen Kontrollen beim Orthopäden (Sporttauglichkeitsuntersuchung) wurde meine Hüfte auch immer wieder begutachtet und es wurde eine nur leichtere Verschlechterung festgestellt. Nicht weiter dramatisch. Es hieß immer, dass ich damit alt werden könnte.

In der Oberstufe hatte ich dann erstmals richtige Probleme im Sportunterricht als wir turnten (nur links). Habe auch ein Attest bekommen und wurde in diesen Wochen vom Sportunterricht freigestellt. Mit der Zeit wurden die Beschwerden immer mal wieder schlimmer. Ab und zu ein brennender Schmerz oder auch mal ein schlimmes Ziehen vom Po bis in mein Knie. Das kam meist, wenn ich lange zu Fuß unterwegs war. Als ich ungefähr 21 war hatte ich vermehrt Schmerzen. Immer wieder musste ich Tabletten einnehmen, weil ich nachts keine Ruhe finden konnte. Mein linkes Bein schmerzte so sehr! Auch lange Shoppingtouren waren nicht mehr drin, sodass meine Schmerzensgrenze immer schneller erreicht wurde.

Als ich mich dann letztes Jahr im November wieder bei meinem Orthopäden vorstellte, überwies er mich nach Münster mit den Worten "An dieser Stelle kann ich nichts weiter für Sie tun. Ich möchte, dass sich ein Spezialist der Sache annimmt...". Im Januar stellte ich mich dann in Münster vor, wo ich dann mit der sogenannten "Triple Osteotomie" konfrontiert wurde. Ich hörte mir alles an (wusste aber schon so viel, da ich mich seit November sehr viel mit dem Thema OP auseinander gesetzt hatte..) und fühlte mich in Münster einfach nicht gut aufgehoben. Ich muss dazu sagen, dass dort auch nur eine Röntgenaufnahme gemacht wurde und alles in ziemlich kurzer Zeit abgehandelt wurde. Ich fühtle mich irgendwie im Stich gelassen und entschied mich dazu, eine weitere Klinik zu suchen. Also hab ich das Ganze selbst in die Hand genommen und noch einen Termin in Dortmund ausgemacht. Dort wurde neben weiteren Röntgenaufnahmen auch noch ein 3D-CT durchgeführt, womit die verschiedensten Winkel meiner Hüfte genau berechnet werden konnten. Der Arzt beschäftigte sich einige Zeit mit mir, hörte sich meinen Leidensweg an, testete meine Beweglichkeit und beantwortete alle meine Fragen bis ins kleinste Detail. Das gab mir ein Stück Sicherheit. Letztendlich entschied ich mich dann auch für die Operation in Dortmund und bekam den 27.6. zugeteilt. 

Mittlerweile habe ich 2x Eigenblut gespendet, was mir nach der Operation wieder verabreicht wird. Morgen werde ich stationär aufgenommen, werde die Nacht dann bereits in der Klinik verbringen und Freitag ist es dann soweit: Ich bekomme meine 3fache Hüftumstellung und bin nach langem Leidensweg hoffentlich wieder beschwerdefrei (zumindest links.. rechts kann dann ein Jahr später erfolgen). Oft stelle ich mir die Frage, ob ich mich wirklich richtig entschieden habe. Natürlich sind die Schmerzen tagtäglich da, aber wie stark sind eigentlich "starke" Schmerzen? Sind meine Schmerzen überhaupt stark genug um eine Operation jetzt schon lohnenswert zu machen? Stelle ich mich vielleicht nur an? Ich habe Angst und kann es kaum erwarten die Operation endlich hinter mich zu bringen.. Sobald es was neues gibt, werde ich mich melden.

Allerliebste Grüße
Tina

Montag, 23. Juni 2014

Safaripark Beekse Bergen.

Hallo ihr Lieben,


gestern kam mein Liebster auf die Idee eine Autosafari zu machen. Dafür fuhren wir zum Safaripark Beekse Bergen


Der niederländische Safaripark ist ein Wildpark in der Provinz Noord-Brabant in Hilvarenbeek bei Tilburg und wird als größter Tierpark in den Beneluxländern bezeichnet. Etwa 1250 Tiere aus insgesamt 250 verschiedenen Arten haben hier ein Zuhause. Der Schwerpunkt liegt auf der Afrikanischen Tierwelt, die mit den sogenannten "Big Five" stark vertreten ist. Hierzu gehören der afrikanische Elefant, das Nashorn, der afrikanische Büffel, der Löwe und der Leopard. Desweiteren finden sich auch Gorilla, Hyänen, Schimpansen, Kamele, Giraffen, Zebras, Krokodile, Pinguine, Vögel und viele weitere Tiere.

Bezahlt haben wir für unsere Tickets 25,50€ pro Person. Diese haben wir zuvor online von zu Hause aus bezogen, bezahlt und ausgedruckt und einen Rabatt von 1,50€ pro Ticket erhalten. Eine Portion Pommes mit Mayo, ein Snack (u.a Frikandel, Fleischkrokette..), ein 0,5l Softdrink und ein Eis waren hier inbegriffen. Wer allerdings nur eine Tageskarte ohne Verpflegung lösen möchte, ist hier mit 21,00€ (Onlinepreis) und 22,50€ (Kassenpreis) pro Person dabei. Der Park kann mit dem eigenen Auto, zu Fuß, auf einem Boot oder mit dem Bus erkundet werden. Alle Safari-Formen sind im Eintrittspreis enthalten.

Wir entschieden uns den Park zuerst mit dem Auto zu erkunden. Ich hatte keine Vorstellung davon, was mich erwarten würde und ging davon aus, dass wir durch einen Zoo fahren und uns die Tiere in ihren Gehegen eben vom Auto aus ansehen. Als ich dann sah, dass die Tiere gar nicht durch Gehege von uns getrennt waren und freilaufend die Straßen überquerten, war ich wirklich begeistert. Diese Zebras waren so sehr mit dem Fressen beschäftigt, dass sie sich nicht an uns interessierten und uns lediglich den Popo zeigten.


Leider hatten nicht alle Tiere so viel Lust bis in die Nähe des Auto zu kommen, sodass wir diese nur aus der Entfernung beobachten konnten. Schön ist, dass alle Tiere riesige Flächen haben, wo sie sich frei bewegen und auch zurückziehen können. 


Insgesamt haben wir sehr viele verschiedene wilde Tiere gesehen, die ich nicht alle mit der Kamera eingefangen habe um mehr von der Natur und vor allem den Tieren genießen zu können.
Mein persönliches Highlight war das Ende der Autosafari. Hier kamen mehrere Giraffen und Zebras zu den Autos gestürmt um diese abzulecken. Im Vorfeld war auch ein Schild anzutreffen á la "Vorsicht! Giraffen lecken gerne Autos ab. Hierbei können in seltenen Fällen durch die Zähne der Tiere Lackschäden verursacht werden." 


Dadurch, dass es sehr warm war und unser Auto keine Klimaanlage besitzt, mussten wir die Fenster öffnen, was eigentlich nicht gestattet ist. Doch mit geschlossenem Fenster war es im Auto einfach nicht auszuhalten. Teilweise kamen die Tiere dann sehr nah, dass ich kurzzeitig einen Schreck bekam als ein Zebra plötzlich versuchte den Kopf durch das Fenster hineinzustecken.


Diese Giraffe lies wirklich kein Auto aus. Jeder, der vorbeikam, kam in den Genuss eines Waschvorgangs der ganz besonderen Art. 



Nach der Autosafari haben wir den Park noch zu Fuß erkundet. So nah wie während der Autosafari sind wir den Tieren hier aber leider nicht gekommen. 

Für mich persönlich ist das einzige Manko des Safariparks, dass am Ende des Besuchs eine sogenannte "Uitrijmunt" (=Ausreisemünze) gekauft werden muss. Diese ist für 8,00€ am Ausgang erhältlich. Beim Verlassen des Parkplatzes ist diese einzuhändigen. Meines Erachtens eine gute Methode um am Ende noch eben schnelles Geld zu machen.

Alles in allem haben wir einen sehr schönen Tag im Safaripark Beekse Bergen verbracht und die vielen Eindrücke genossen. Auch für Erwachsene ein wirklich tolles Erlebnis!

Allerliebste Grüße
Tina